Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Wichtig für Taucher, Wasserballspieler und Sportschwimmer. Wer regelmäßig tief im Wasser unterwegs ist, sollte mit einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung seine Gesundheit regelmäßig im Blick behalten.

Gründe für das Bestehen der Tauchmedizin und einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung

‍Das Risiko für einen Tauchunfall und andere Gefahren ist hoch, kann und sollte aber durch eine Untersuchung vor und gegebenenfalls auch nach dem Tauchen reduziert werden. Vor allem die schnelle Diagnosestellung ist dem Taucherarzt ein wichtiges Anliegen, denn um so schneller Einschränkungen diagnostiziert werden, desto besser sind die Therapiemöglichkeiten. Unter anderem auf diese oft vorkommenden Erkrankungen legt der Taucharzt ein besonderes Augenmerk:

Dekompressionserkrankung

Diese Erkrankung kommt vor, wenn der Taucher länger unter Wasser war und dann schnell wieder auftaucht. Der Körper ist dann mit Stickstoff gesättigt und da der Stickstoff vom Körper nicht verändert wird, bilden sich Bläschen. Die Therapie besteht z. B. in der Gabe von Sauerstoff oder der Behandlung in einer Druckkammer.

Arterielle Gasembolie

Die Form der Embolie entsteht, wenn Stickstoffbläschen über eine Art "Kurzschluss" zwischen dem venösen und arteriellen System in die Arterien gelangen. Sie blockieren dann ein Gafäß. Ausgelöst werden kann die Erkrankung durch einen Wanddefekt im Herzen oder eine durch Druck ausgelöste Verletzung der Lunge.

Borotrauma des Mittelohrs

Beim Abtauchen kommt es zu einer Volumenverkleinerung des Mittelohres, welche durch die Drucksteigerung ausgelöst wird. Findet kein Druckausgleich statt, welcher nur durch die Ohrtropete erfolgen kann, da das Trommelfell das Mittelohr dicht abschließt, kann es zu Schwierigkeiten kommen, die sich z. B. in 

  • einer Innenwölbung des Trommelfells
  • dem "Ausschwitzen" von Gewebeflüssigkeit, um das Volumen der Pauke zu verkleinern
  • einer Einblutung der Pauke
  • einem Riss des Trommelfells

zeigen. Beim Auftauchen wiederum sinkt der Umgebungsdruck, was zu einer Volumenvergrößerung führt. Die Luft im Mittelohr dehnt sich aus, wenn die Ohrtrompete verlegt ist. In diesem Fall kann eine Wölbung des Trommelfells in den Gehörgang oder aber ein Öffnen der Ohrtrompete und dem damit verbundenen Ausströmen der Luft die Volumenvermehrung ausgleichen.

Andere häufig vorkommende Probleme sind Wadenkrämpfe, Blackouts unter Wasser und der Tiefenrausch.

Wer sollte sich auf Tauchtauglichkeit untersuchen lassen?

Die Untersuchung auf Tauchtauglichkeit wird allen angehenden und bestehenden Tauchern empfohlen und manchmal sogar vorgeschrieben. Besonders Sporttaucher sollten sich

  • mit einem Alter unter 18 oder über 40 nach spätestens einem Jahr
  • mit einem Alter zwischen 18 und 39 Jahren nach spätestens drei Jahren

untersuchen lassen.

Von vielen Tauchschulen und Tauchbasen wird die Durchführung einer Untersuchung auf Tauchtauglichkeit vorgeschrieben und eine Bescheinigung darüber verlangt. Für Berufstaucher ist die Untersuchung nach längerer Krankheitsphase bzw. einmal jährlich Pflicht. Ein offizielles Zertifikat nach der Tauchtauglichkeitsuntersuchung darf nur von Ärzten und Medizinern ausgestellt werden, die sich an die Empfehlungen der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin halten.