Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Dick- oder Mastdarm. Damit ist Darmkrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – im Jahr 2016 erkrankten etwa 58.290 Menschen, rund 25.000 starben an der Erkrankung. Einer von 17 Männern und eine von 20 Frauen erhalten in ihrem Leben einmal die Diagnose „Darmkrebs“.
Die gute Nachricht: Rechtzeitig erkannt liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent.
Doch warum erkranken Menschen an Darmkrebs? Die diesbezügliche Forschung vermutet die Ursachen im Wandel unseres Lebensstils. Bewegungsmangel, Übergewicht, Tabak- und Alkoholkonsum sowie eine Ernährung mit einem hohen Anteil von rotem und verarbeitetem Fleisch stehen dabei im Fokus der Untersuchungen. Weitere Risikofaktoren sind das Bestehen chronischer Darmerkrankungen und insbesondere ein höheres Lebensalter: ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, rasant an. Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken auch bei jüngeren Menschen stetig steigt. In den USA hat sich die Anzahl der Darmkrebserkrankungen in den letzten 25 Jahren verdoppelt; gleiches zeichnet sich in Europa ab, wo insbesondere die Gruppe der 20- bis 39-Jährigen von hohen Zuwachsraten betroffen zu sein scheint. Woran dies liegt, ist weitestgehend ungeklärt, vermutet wird jedoch auch hier ein Zusammenhang von Ernährung, Bewegungsmangel und somit zunehmenden Anteilen von Menschen im adipösen Gewichtsbereich. Experten fordern deshalb, die Darmkrebsvorsorge auf jüngere Zielgruppen zu erweitern. Eine kostenlose Diagnostik bieten die meisten Krankenkassen vor dem 50. Lebensjahr aktuell lediglich bei bestehenden familiären Risiken für Darmkrebserkrankungen. Eine familiäre Häufung von Darmkrebsfällen liegt indes bei rund 25% aller Erkrankten vor, bei etwa 5% aller Fälle lassen sich spezifische Veränderungen in bestimmten Genen feststellen.
Doch warum ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend? Um dies zu verstehen, ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass Darmkrebs sich aus entarteten Polypen, also Schleimhauttumoren im Darm, entwickelt. Diese sind meist sehr lange gutartig, bevor sie entarten und immer tieferliegende Hautschichten besiedeln. Hier lösen sie zunächst leichte Blutungen aus, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Ein bewährtes diagnostisches Verfahren ist deshalb der Test auf verborgenes Blut im Stuhl, mit dem selbst minimale Blutungsquellen festgestellt werden können. Wichtig: Blut im Stuhl kann auch andere Ursachen haben und muss weiter abgeklärt werden! Eine weitere und noch spezifischere Möglichkeit zur Prävention ist die sogenannte Darmspiegelung (= Koloskopie), die als das zuverlässigste Verfahren gilt, um Darmkrebs und seine Vorstufen zu entdecken. Sie ist jedoch auch mit einer aufwendigen Vorbereitung der Betroffenen verbunden: Das Prozedere besteht hier aus einer speziellen Ernährung in den Tagen vor der Untersuchung und einer weitreichenden Reinigung des Darms mit Hilfe von abführenden Mitteln – dies ist nötig, damit bei der endoskopischen Untersuchung „freie Sicht“ auf die Darmwand besteht.
Zu den grundlegenden präventiven Maßnahmen, um einer Darmkrebserkrankung vorzubeugen, gehören regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht. Es wird eine Ernährung mit ausreichenden Ballaststoffen (z. B. durch Getreideprodukte, Hülsenfrüchte oder Gemüse) empfohlen, während der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch (z. B. Wurst) eingeschränkt werden sollte. Der Tabak- und Alkoholkonsum ist möglichst zu vermeiden.
Im Rahmen des Darmkrebsmonats März möchten wir Sie bei Ihrer persönlichen Darmkrebsvorsorge unterstützen. Aus diesem Grund haben wir ein neues Angebot zur Darmkrebsvorsorge entwickelt. Die Details zu dem Angebot finden Sie in unserem Flyer.
Sind Sie interessiert? Dann melden Sie sich gerne bei uns!
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Quellen:
Robert-Koch-Institut: Krebs in Deutschland 2015/2016: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/ Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2019/kid_2019_c18_c20_darm.pdf
www.internisten-im-netz.de/krankheiten/darmkrebs/prognose-verlauf/ (zugegriffen Januar 2021)
Siegel RL et al. J Natl Cancer Inst. 2017 Aug 1;109(8). doi: 10.1093/jnci/djw322
Vuik FER et al. Gut 2019; 68:1820–1826
Jasperson KW et al. Gastroenterology 2010 June;138(6):2044–2058