Prävention von Beinaheunfällen und Arbeitsunfällen durch Hitze und Konzentrationsmangel

Tim Bonenberger
July 18, 2024
Prävention von Beinaheunfällen und Arbeitsunfällen durch Hitze und Konzentrationsmangel

Die warmen Sommermonate bringen nicht nur sonnige Tage und angenehmes Wetter mit sich, sondern auch erhöhte Risiken für Arbeitsunfälle, insbesondere bei Tätigkeiten im Freien. Hitze, UV-Strahlung und verminderte Konzentration sind wesentliche Faktoren, die die Sicherheit am Arbeitsplatz beeinträchtigen können. In diesem Artikel beleuchten wir die Risiken und zeigen präventive Maßnahmen auf, um Sie als Arbeitgeber in Ihrem Handeln zu unterstützen.

Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung können zu Hitzebelastungen führen, die sich negativ auf die Gesundheit und die Konzentrationsfähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auswirken. Mögliche Folgen sind:

Hitzekrämpfe und Hitzeschläge: Übermäßige Hitze kann zu Muskelkrämpfen und schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Hitzeschlägen führen.

Dehydration: Unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu Dehydration führen, was die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

Verminderte Konzentration: Hohe Temperaturen können die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit reduzieren, was das Risiko für Arbeitsunfälle erhöht.

Sonnenbrand und Langzeitschäden: Intensive UV-Strahlung kann nicht nur zu Sonnenbrand führen, sondern auch das Risiko für Hautkrebs erhöhen.

Um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, sind Arbeitgeber gefordert, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu bieten wir Ihnen ein paar wertvolle Leitlinien:

  • Vermeiden Sie Arbeiten während der heißesten Tageszeiten, in der Regel zwischen 11 und 16 Uhr. Schichtpläne sollten so gestaltet werden, dass Tätigkeiten im Freien in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlagert werden.
  • Planen Sie regelmäßige und ausreichende Pausen in kühlen und schattigen Bereichen ein, um den Körper zu entlasten und die Konzentration zu fördern.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Beschäftigten leichte und atmungsaktive Kleidung tragen, die vor der Sonne schützt und gleichzeitig die Hitzeabgabe ermöglicht.
  • Stellen Sie den Beschäftigten eine Kopfbedeckung zur Verfügung, um sie so vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
  • Stellen Sie sicher, dass genügend Trinkwasser zur Verfügung steht, und ermuntern Sie Ihre Beschäftigten, regelmäßig zu trinken.
  • Empfehlen Sie Ihren Beschäftigten leichte und leicht verdauliche Mahlzeiten, die den Körper nicht zusätzlich belasten. Sprechen Sie sich hier gegebenenfalls auch mit Ihrem Caterer ab, damit der Speiseplan an heißen Tagen dementsprechend angepasst wird.
  • Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die Risiken von Hitze und die Bedeutung der Präventionsmaßnahmen.
  • Bieten Sie eine Angebotsvorsorge für Ihre Beschäftigten bei Tätigkeiten im Freien an, wenn im Zeitraum April bis September von 11 Uhr bis 16 Uhr - für eine Dauer von insgesamt mindestens einer Stunde pro Arbeitstag an mindestens 50 Arbeitstagen im Freien gearbeitet wird. Bei Tätigkeiten im Schatten ist diese Angebotsvorsorge ab 2-stündiger Tätigkeit notwendig.
  • Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in Erste-Hilfe-Maßnahmen bei hitzebedingten Notfällen.

Die warmen Sommermonate erfordern besondere Aufmerksamkeit und Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter vor Hitze und deren Auswirkungen. Durch eine proaktive Gestaltung der Arbeitsbedingungen, geeignete Schutzmaßnahmen und kontinuierliche Sensibilisierung können Arbeitgeber das Risiko von Beinaheunfällen und Arbeitsunfällen erheblich reduzieren. Halten Sie sich an die Richtlinien der DGUV und ihrer Zuständigen Berufsgenossenschaft, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu gewährleisten.

Für weiterführende Beratung und Unterstützung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bleiben Sie achtsam und schützen Sie sich und Ihre Beschäftigten – für eine sichere und produktive Sommerzeit.

Tim Bonenberger
Fachkraft für Arbeitssicherheit