1.764 Sonnenstunden gab es laut dem Statistischen Bundesamt 2023 durchschnittlich in Deutschland. Von einer Hitzewelle spricht der DWD, sobald die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen höher als 28 Grad Celsius ist.
Auch in diesem Jahr startet der Sommer nun endlich durch. Doch haben die hohen Temperaturen auch ihre Schattenseiten! Denn Hitze bedeutet Stress für den Körper und birgt gesundheitliche Risiken.
Unser Körper kann sich an warme Temperaturen anpassen: Die Blutgefäße erweitern sich und wir fangen an zu schwitzen. Der Schweiß kühlt die Haut ab. Bei langer und großer Hitze funktioniert dieser natürliche Temperaturmechanismus jedoch nicht mehr richtig. Dann sinkt der Blutdruck und man verliert Flüssigkeit und Salze. Das belastet besonders den Kreislauf. Gerade Beschäftigte, die im Freien arbeiten, Menschen mit Vorerkrankungen oder im fortgeschrittenen Lebensalter und Schwangere sind besonders gefährdet. Eine hohe Wärmebelastung kann dann schnell zu einer Notfallsituation führen, die rasches Handeln erforderlich machen. Unbehandelt kann es zur Bewusstseinstrübung, zum Kreislaufkollaps und im schlimmsten Falle sogar zum Tod kommen.
Doch wie machen sich Hitzeerkrankungen wie Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag bemerkbar? Laien sind oftmals überfordert, diese Notfälle voneinander zu unterscheiden. Das ist jedoch wichtig, damit man die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten kann.
Allgemein gilt: Betroffene müssen sofort in eine kühlere Umgebung, entweder in Innenräume oder in den Schatten gebracht werden. Bewusstlose sind in die stabile Seitenlage zu bringen und zu überwachen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wenn keine normale Atmung sichtbar und hörbar ist, muss sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Doch wie machen sich die verschiedenen Hitzeerkrankungen bemerkbar?
Beim Sonnenstich sind die Hirnhäute durch eine direkte, starke Sonnenstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken gereizt und können anschwellen. Betroffene haben meist einen hochroten Kopf, leiden unter Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen und zeigen, oft zeitlich verzögert, eine Nackensteifigkeit.
Spezielle Maßnahmen:
Betroffene sofort flach in kühlerer Umgebung (z. B. Schatten) mit leicht erhöhtem Kopf lagern. Den Kopf mit feuchten, kühlen Tüchern kühlen und Getränke (z. B. Mineralwasser) anbieten. Betroffene bei Bewusstseinsverlust in die stabile Seitenlage bringen. Rettungsdienst alarmieren!
Bei der Hitzeerschöpfung führt eine Überwärmung des gesamten Körpers, meist in Kombination mit körperlicher Anstrengung, zu einem starken Flüssigkeitsverlust durch starkes Schwitzen.
Neben Kopfschmerzen, starkem Schwitzen und Hautblässe kann man hier erste Schockzeichen wie ein schneller Puls und einen Blutdruckabfall feststellen. Unbehandelt kann eine Hitzeerschöpfung zu einem Hitzschlag führen!
Spezielle Maßnahmen:
Betroffene in kühlerer Umgebung (z. B. Schatten) bringen und mit erhöhten Beinen und leicht erhöhtem Kopf lagern. Auf keinen Fall weiterarbeiten lassen! Rettungsdienst alarmieren! Sind Betroffene bei Bewusstsein, diese mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. Mineralwasser) versorgen. Bei Bewusstseinsverlust stabile Seitenlage herstellen.
Der Hitzschlag entsteht durch körperliche Anstrengung bei Hitze in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturregulation des kompletten Körpers ist außer Gefecht gesetzt. Es kommt zur Überhitzung des gesamten Körpers, da die Schweißbildung, die zur Kühlung notwendig ist, eingestellt wird.
Bei diesem Krankheitsbild, das lebensbedrohlich werden kann, kommt es zu Erhöhung der Körperkerntemperatur bis auf 40 Grad Celsius und mehr. Anzeichen für einen Hitzschlag sind Krämpfe, Halluzinationen und Bewusstseinstrübungen. Der Pulsschlag ist hoch, der Blutdruck tief, die Haut heiß und trocken. Oftmals wird dieser Zustand mit Erschöpfung oder Müdigkeit verwechselt und der Hitzschlag zu spät behandelt.
Spezielle Maßnahmen:
Rettungsdienst alarmieren! Betroffene müssen sofort im Schatten flach, aber mit erhöhtem Kopf gelagert werden. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte der ganze Körper mit feuchten Tüchern gekühlt und die Atmung, sowie das Bewusstsein kontrolliert werden. Bei Bewusstseinsverlust und erhaltener Atmung muss die Lagerung in stabiler Seitenlage erfolgen.