Flugreisen belasten den Körper. Das gilt für alle Menschen. Deshalb ist es absolut verständlich, falls Sie darüber nachdenken, ob eine Flugreise während der Schwangerschaft angebracht ist. Ob Sie als Schwangere mit dem Flugzeug fliegen sollten, falls ja bis zu welcher Schwangerschaftswoche, oder ob das Risiko grundsätzlich zu hoch für Sie und Ihr Kind ist, erfahren Sie hier.
Flugreisen während der Schwangerschaft sind für werdende Mütter grundsätzlich nicht verboten. Sie können also getrost vor der Geburt Ihres Kindes noch einen schönen Urlaub am Meer verbringen, oder Ihre weit entfernt lebenden Verwandten besuchen. Allerdings sollten Sie bei der Reiseplanung dennoch an Ihr Wohlbefinden, sowie an das Ihres ungeborenen Kindes denken. Verläuft Ihre Schwangerschaft kompliziert, sollten Sie sich der Belastung einer Flugreise besser nicht mehr aussetzen. Auch, falls Sie sich während Ihrer Schwangerschaft, körperlich oder psychisch bedingt, grundsätzlich nicht wohl fühlen, sollten Sie auf eine Flugreise verzichten. Vor allem Langstreckenflüge sind dann für Sie tabu. Falls Sie an Blutarmut oder Herz-Kreislauf-Problemen leiden ist ebenfalls davon abzuraten während der Schwangerschaft ein Flugzeug zu besteigen. Wenn Sie bereits Kinder haben, oder schon einmal schwanger waren, und Ihnen bekannt ist, dass Sie zu Früh- oder Fehlgeburten neigen, sollten Sie ebenfalls besser nicht während einer Schwangerschaft fliegen. Ein erhöhtes Risiko für eintretende Komplikationen während des Fluges besteht auch bei einer Placenta praevia und falls Sie bereits frühzeitige Wehen hatten.
In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten kann eine Flugreise für Sie als werdende Mutter ungewollt anstrengend sein. Vor allem Langstreckenflüge können für Schwangere zu einem unschönen Erlebnis werden, falls sie an häufiger Morgenübelkeit leiden. Außerdem sind viele Schwanger in den ersten Schwangerschaftswochen ungewohnt müde. Sofern Sie diese Symptome aufweisen, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie sich dem damit einhergehenden Stress aussetzen möchten. Weiterhin ist das Risiko einer Fehlgeburt in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten am höchsten. Stresssituationen aller Art können eine solche Fehlgeburt unter Umständen befördern, weshalb viele Ärzte Schwangeren davon abraten im ersten Schwangerschaftstrimester zu fliegen.
Idealerweise machen Sie sich im zweiten Schwangerschaftstrimester zu einer Flugreise auf. Das liegt zwischen der 13. und der 28. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die hormonellen Verhältnisse im Körper geklärt - Sie sind nun voll und ganz auf Ihre Schwangerschaft eingestellt. Müdigkeit und Morgenübelkeit sollten inzwischen der Vergangenheit angehören.
Zwischen der 29. und 40. Schwangerschaftswoche kann das Fliegen für Sie zur Herausforderung werden. Denken Sie nur daran wie Ihr Kind langsam immer größer wird, und daran wie eng Flugzeugsitze und Gangreihen in Flugzeugen sind. Sich ab der 29. Schwangerschaftswoche durch die Gänge, und in den Flugzeugsitz, zu zwängen, kann also ganz schön anstrengend für Sie werden.
Die Fluggesellschaften haben die Freiheit Ihre Regelungen hinsichtlich der Mitnahme von Schwangeren selbst zu bestimmen. Viele Fluggesellschaften nehmen Schwangere ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche generell nicht mehr mit. Meist ist dies die 35. oder die 36. Schwangerschaftswoche. Damit möchten die Fluggesellschaften Komplikationen auf ihren Flügen vermeiden. Eine der befürchteten Komplikationen wäre beispielweise das Einsetzen der Wehen bei einem schwangeren Fluggast, während des Fluges. Sollten Sie mit mehreren Kindern gleichzeitig schwanger sein, können Ihnen Fluggesellschaften die Mitnahme bereits ab der 32. Schwangerschaftswoche verweigern. Grundsätzlich möchten die meisten Fluggesellschaften von Schwangeren, die ab der 28. Schwangerschaftswoche noch mit ihnen fliegen möchten, ein ärztliches Attest sehen. Ihr Arzt muss Ihnen über dieses Attest also Ihre Flugfähigkeit bestätigen. Außerdem sollten Sie Ihren Mutterpass beim Einchecken dabei haben, denn sehr wahrscheinlich müssen Sie auch diesen vorzeigen. Da die Regelegungen der einzelnen Fluggesellschaften unterschiedlich sind, sollten Sie sich vor der Buchung Ihres Fluges genau informieren welche Bestimmungen im Detail für schwangere Fluggäste gelten. Fluggesellschaften unterscheiden bei der Mitnahme von Schwangeren außerdem häufig zwischen Kurz- und Langstreckenflüge. Bei Langstreckenflügen sind die Bestimmungen meist strenger.
Wenden Sie sich zur Ausstellung eines solchen Attests an Ihren Gynäkologen. Prüfen Sie vorab auf der Homepage der Fluggesellschaft mit der Sie fliegen werden, ob diese einen Attest-Vordruck zum Download zur Verfügung stellt. Falls ja, dann nutzen Sie am besten diesen Vordruck. Drucken Sie ihn aus und lassen Sie ihn von Ihrem Gynäkologen ausfüllen und abzeichnen. So haben Sie beim Check-in keine Probleme zu erwarten. Stellt die Fluggesellschaft keinen Vordruck zum Download ins Netz, muss Ihr ärztliches Attest folgende Angaben beinhalten. Ihre Schwangerschaftswoche, den errechneten Geburtstermin, eine Bestätigung über den unkomplizierten Verlauf Ihrer Schwangerschaft sowie eine Bestätigung Ihrer Flugtauglichkeit. Das Attest darf beim Check-in höchstens zwei Wochen alt sein.
Hier ist wiederum zwischen Kurz- und Langstreckenflügen zu unterscheiden, da Langstreckenflüge den Körper generell stärker belasten als Kurzstreckenflüge. Bis zur 28. Schwangerschaftswoche können Sie als Schwangere alle Arten von Flügen ohne Bedenken durchführen, sofern Sie sich fit fühlen und nicht unter den eingangs genannten Risikofaktoren leiden. Danach sollten Sie grundsätzlich überlegen, ob Sie noch fliegen möchten, auch wenn der verminderte Druck des Sauerstoffes an Bord kein Risiko birgt. Durch Ihre Schwangerschaft ist Ihr Körper schließlich ohnehin stärker belastet als normalerweise. Diese Belastung steigt durch die, mit jedem Flug einhergehende Belastung weiter an. So sollten Sie zwischen der 28. und der 34. Schwangerschaftswoche nur noch Kurzflüge absolvieren. Langstreckenflüge können bereits zu anstrengend für Sie sein. Ab der 35. Schwangerschaftswoche sollten Sie auf alle Flugreisen verzichten.
Zunächst sollten Sie sich vor Antritt Ihres Fluges rundum gut informieren. Prüfen Sie alle Bestimmungen der Fluggesellschaft hinsichtlich der Mitnahme von Schwangeren. Überprüfen Sie auch die Einreisebestimmungen für Schwangere in Ihrem Zielland. Denn unter Umständen müssen Sie auch dort Dokumente vorlegen, die Ihren Gesundheitszustand dokumentieren. Im Flugzeug ist es wichtig genügend zu trinken, damit Ihr Kreislauf nicht beeinträchtig wird. Bewegen Sie sich außerdem nach Möglichkeit, indem Sie ab und an aufstehen und den Gang entlang gehen. Tragen Sie Kompressionsstrümpfe, um die Thrombosegefahr während des Fluges zu reduzieren. Den Sicherheitsgurt legen Sie nicht über den Bauch, in dem sich Ihr Kind befindet, sondern unter den Bauch. So wird Ihr Kind auch bei Turbulenzen nicht eingeschnürt. Informieren Sie sich außerdem bereits vor der Reise darüber wie die medizinische Versorgung für Schwangere im Zielland aussieht. Es kann auch nicht schaden, wenn Sie sich bereits vorab die Telefonnummern und Adressen von Gynäkologen vor Ort beschaffen, falls Sie kurzfristig dort einen Gynäkologen aufsuchen müssen. Gut ist es für Schwangere zudem eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen, die Ihnen die Reisekosten erstattet, falls Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihre Flugreise doch nicht antreten können.