Doch sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, sollen endlich auch die Betriebsärztinnen und Betriebsärzte in Deutschland miteinbezogen werden. So sieht es die Corona-Impfverordnung, die am 31. März 2021 in Kraft getreten ist, vor. Endlich geht es los, freut sich Dr. Annette Heller, die es mühelos schafft, ein ganzes Finanzamt innerhalb von vier Stunden gegen Grippe zu impfen. Betriebsärzte haben das Knowhow, in kurzer Zeit eine Vielzahl von Menschen zu impfen und können so einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Impfquoten leisten.
Die Fachärztin für Arbeitsmedizin, die für die Medical Airport Service GmbH (MAS) als Betriebsärztin im Einsatz ist, wird von ihren Kunden zurzeit immer wieder gefragt, wann es denn endlich in den Betrieben mit den Impfungen losgehe. Doch noch muss sie die Kunden von mittelständischen und großen Betrieben vertrösten. „Betriebsärzte sind ein riesiges Potenzial, das man nutzen sollte, um jetzt schnell das Impftempo zu steigern. Sonst schaffen wir es nicht, das von der Bundesregierung gemachte Versprechen eines Impfangebots für alle bis Ende des Sommers umzusetzen. “Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV hat ergeben, dass 84 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland es gut oder sehr gut finden würden, wenn ihnen der Arbeitgebende eine Corona-Impfung anbiete. „Es gibt viele gute Gründe, die für die Impfung beim Betriebsarzt sprechen“, betont Dr. Heller.
Außerdem erreiche man eine große Zahl von Menschen. Und die Akzeptanz für die Impfung sei deutlich höher. „Wenn sich ein Kollege oder eine Kollegin impfen lässt, dann gehen auch andere mit. Das ist so ein bisschen indirekter Gruppenzwang“, sagt Heller und vergleicht das Prozedere mit der Grippeschutzimpfung, die die MAS seit Jahren routinemäßig bei ihren Kunden durchführt. Bevor die Impfungen in den Betrieben beginnen, sei Aufklärung und sachliche Information angesagt. Denn es gebe viele Bedenken und Unsicherheiten, die sie als Betriebsärztin in der Videosprechstunde oder im Rahmen eines Onlinevortrags nehmen könne. „Die Leute müssen noch viel mehr abgeholt werden – und das tun wir bei der MAS.“